Es ist eine enorm zufriedene und hoffnungsvolle Stimmung, die sich breit gemacht hat in der Leitungsriege der adventistischen Jugendabteilung. Das wird bei der Pressekonferenz des bundesweiten E1NS-Kongress der Adventjugend deutlich. Hier stellten sich gestern die Bundesleitung um Ruben Grieco (SDV) und Bert Seefeldt (NDV), Stephan Sigg (Jugendabteilungsleiter Inter-Europa- Division) und Gilbert Cangy (Weltjugendleiter der Adventisten) einigen wichtigen Fragen rund um den Kongress und ihre aktuelle Einschätzung zur Situation und Stimmungslage der deutschen Adventjugendlichen. Das Motto „E1NS“ mache schon einen Unterschied in einer konfliktiven Welt, und es brauche mutige Leiter, um einfach zu sagen: „We can do that“, meint Gilbert Cangy und setzt oben drauf, dass das, was er in und von Deutschland wahrnehme, eine Geschichte ist, die es Wert sei, in der Welt erzählt zu werden. Und er werde es erzählen, schließt er ab.
Auch die beiden Bundesleiter zeigen sich positiv überrascht, von dem, was sie auf dem Kongress wahrnehmen und erleben. „Wir haben anfangs groß gehofft, aber klein gerechnet. Vielleicht so 700 oder 800 Teilnehmer“, erklärt Ruben Grieco (SVD). Doch dass es jetzt weit über 1000 Teilnehmer sind und eine so einheitliche Stimmung und Zusammenarbeit - sowohl bei den Teilnehmern, als auch beim Team der freiwilligen Helfer – das erfreue ihn. „Die Jugendlichen kommen ja aus allen Ecken Deutschlands. Die haben scheinbar alle ihre Vorurteile zu Hause gelassen. Man hat das Gefühl, dass Motto E1NS wird hier echt gelebt“ führt er weiter aus.
Ob sich allgemein etwas geändert habe an der heutigen Jugend, fragt der Sprecher des Kongresses, Stephan G. Brass Er erinnert an seinen Besuch beim ersten Weltjugenkongress überhaupt 1969 in Zürich. Stephan Sigg stellt fest, dass es heute viele Stimmen gäbe, die auf die Jugendlichen einströmten. Dennoch sei nach wie vor ein großes Interesse vorhanden, über geistliche Dinge zu reden und gute Antworten zu suchen. Positiv erwähnt er, dass sich auf dem Kongress keine Gruppierung abgrenze, etwa in dem sie einem bestimmten Sprecher den Rücken zudrehen. Dennoch relativiert er auch, dass er Jugendliche auch schon mal diskussionswilliger oder kritischer wahrgenommen habe. Trotz einheitlicher Gesinnung fragt er sich, ob Jugend heute an manchen Stellen nicht auch weniger revolutionär oder gar angepasster geworden ist. Gilbert Cangy ergänzt, dass die Jugendlichen heute eine andere Zuhörerschaft seien. So seien sie auf der Suche nach Werten wie Authentizität und Ehrlichkeit und wünschten sich besonders, ernst genommen zu werden. Bert Seefeldt betont, dass es ein Herzensanliegen sei, die Jugendlichen ernst zu nehmen. Doch er würde sich wünschen, Anliegen und Meinungen der Jugendlichen noch stärker zurück gemeldet zu bekommen: „Wir gehen viele Meilen mit, wichtig für die Zukunft ist, immer wieder ein Echo zu bekommen.“
Im Fazit sieht er den Kongress als „ein Signal an unsere Kirchenleitung: Es geht gemeinsam.“ Ruben Grieco fügt hinzu, dass es stets der Ansatz der Bundesleitung sei, integrativ zu arbeiten. Sie seien bemüht, dem breiten Spektrum an Strömungen und Jugendkulturen gerecht zu werden, damit jeder seinen Platz finden könne in der Adventjugend. Und Stephan Sigg hebt hervor, im Falle von Konflikten in der Freikirche seien es tendenziell die Leiter und nicht die Jugendlichen, die dazu neigen würden, „eine gewisse Spiritualität zu monopolisieren.“ Vielleicht nicht zuletzt deswegen sendet Ruben Grieco abschließend noch einmal das Signal an die Jugendlichen, dass man auch als Appell an alle Ortsgemeinden und die Leitung der Freikirche verstehen könnte: „Wir brauchen einander.“